
Gelebte Tradition gibt es vor allem auf den Dörfern. Ich war mir das Maibaum Aufstellen im Schöpstal angucken. Eine Aktion, bei der das halbe Dorf mitwirkt.
Los gehts!
Da auf dem Kirchplatz steht eine blaue Kiste (über meinem Schriftzug) und da drunter ist das Loch in das der Maibaum kommt.

Einzug des Spielmannzugs Rothenburg, der die ganze Zeit für die musikalische Untermalung gesorgt hat.

Gefolgt vom Baumschmuck.

Und dann kommt er, der Stamm für den Maibaum. *uff ächtz

Wohl den armen Trägern, als zwei Zimmererböcke da waren zum ablegen.

Ich befinde mich übrigens zum fotografieren in etwa auf Baumstamm-Abstand, falls das Ding ins schwanken kommt. Es sei aber noch nie passiert…
Schmücken
Die Kinder halten den Schmuck. Hier rechts im Bild die Birke, die ganz oben drauf kommt. Und das daaaaaauuuuuerrrrt, was die Erwachsenen jetzt noch alles machen…

Jetzt wird nämlich frisches Tannengrün um den ganzen Stamm gewickelt und festgenagelt.

Während also der Zimmermann nagelt, ist es wie auf jeder Baustelle: 4 gucken zu 🙂

Nee Quatsch, sie haben natürlich den Schmuck gehalten und dann begonnen schon mal drum zu wickeln.

Und die tapferen Kinder halten den Schmuck, obwohl das immer noch total laaaaangweilig für sie ist 🙂

Und die Papas wickeln und nageln und kommen voran.

Jetzt: Einsatz der Kinder. Die Krone wird angebracht.

Und am unteren Ende des Baumstammes die bunten Bänder. Weiß-Gelb ist dabei kein Zufall. Das sind natürlich die Farben Schlesiens!

Und auch die Birke als Spitze des Maibaumes ist nun angebracht.

Jetzt nochmal gucken, ob die Keile alle da sind, die den Stamm später im Loch gerade halten.

Aufstellen
Jemand hatte mir gesagt, letztes Jahr hätte das lange gedauert. Deswegen dachte ich, ich filme das mal als Zeitraffer. Es ging dann letztlich doch ganz schnell. Wenn man das Jahrelang übt, klappt das irgendwann ganz flott.
Einmal fixiert im Loch, wird er stückelweise aufgestellt. Dabei wechseln sich eine lange Leiter und zwei Stäbe, die miteinander verbunden sind, ab. Die Stäbe kann man sich vorstellen wie chinesische Essstäbchen, die einerseits packen und festhalten können, andererseits aber auch geschoben werden können. Clever.
Das Maß der Dinge ist der Kirchturm. Zu ihm muss es gerade werden. Und? Ist es!

Tanz um den Maibaum
Das hat also Tradition. Eigentlich tanzen dabei junge Männer und junge Frauen einen Reigen, bei dem die einen immer durch das Band der anderen durchtauchen oder umeinander herum laufen. Beim Brauchtum in dieser Jahreszeit hat alles mit Fruchtbarkeit zu tun, wie auch schon beim Hexenfeuer. Also mit Begegnung und Berührung, Flirt und Annäherung, sich einander begucken – aber alle anderen auch.

Heute war das Aufgabe der ganz kleinen Tanzmäuse.

Das war total niedlich, aber das Muster am Stamm sah aus, als hätte ich versucht zu stricken.
Die Feuerwehrmänner haben es dann nochmal gerichtet.

Auf diese gelungene Aktion erstmal einen Schnaps.

Und dann ein Gruppenbild mit Feuerwehrmännern, Spielmannszug Rothenburg und Tanzmäusen.

Das waren keinerswegs alle Mitwirkenden. Ebenso zu erwähnen sind die Barfrauen, der Grillmaxe, der DJ und Moderator. Ein solches Event bringt das halbe Dorf auf die Beine – und zusammen!

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