Musikvideo Dreh „One Night“ Angelika Martin

Cover One Night Angelika Martin
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Eine spannende Erfahrung konnte ich im August 2025 machen. Ich hatte vorher keine Ahnung, wie so ein Musikvideo entsteht. Vermutlich wir alle nicht. Deswegen will ich ein bisschen berichten, was alles dazu gehört und drin steckt. Für die Fans von Angelika Martin ein schöner Insider mit Hintergrundinfos. Und für alle anderen ein Einblick ins Musikbusiness.

Der Drehort

„Hast du mal ne Disko?“
Alles begann im Mai zu Männertag an der Milchbar Görlitz am See. Da fragte mich Angelika Martin nach ihrem Auftritt während der Autogrammstunde, ob ich mal ne Disko hätte? Sie hätte da so eine Idee für ein nächstes Musikvideo… Spannend: Der Vorlauf betrug also 3 Monate!

Klar hatte ich ne Idee für eine Disko, sogar für zwei und ging ein paar alte Bekannte besuchen. Ich fragte das „F1“ aufm Elli, ob sie sich einen Musikvideodreh in ihren Räumen vorstellen könnten und die Leute vom „BUNKER“ in der Südstadt. Zwei Mal „ja“ war die Antwort. Angelika konnte es sich aussuchen und wir verabredeten eine Besichtigung.

Die war dann Ende Juli im „F1“ und sofort konnten es sich die Sängerin und ihre Komponistin, Managerin und Produzentin Anna Jones vorstellen, an diesem schicken Ort zu drehen. Wir schossen ein paar Fotos, damit zu Hause Ideen fürs Drehbuch entstehen konnten und fanden einen freien Termin im Kalender der Location und der Sängerin für Anfang August.

Styling

„Hast du mal eine Stylistin?“, war die nächste Frage.
Ich? Eine Stylistin? Ähm äh äh… Nee!
Aber ich hatte eine Idee. Im Musikvideo einer Kollegin hier aus der Region kam doch eine Stylistin vor. Die musste ja ebenfalls aus unserer Region sein und sich mit den Ansprüchen an einen Musikvideodreh auskennen. Ich suchte das Video, wartete auf den Abspann, aber da stand nichts. Mh! Ich war mir aber ganz sicher, dass sie irgendwo namentlich mal genannt worden war. Also durchforstete ich Facebook und fand den Namen. Angelika rief sie an und alles klappte – Freitag! Unser Videodreh war jedoch Samstag.

Angelika fragte, was wir da jetzt machen? Albern antwortete ich: „Da wirst du die Nacht im Sitzen schlafen müssen.“ Das war natürlich nicht die Lösung. Diese bestand darin, dass wir die Location anfragten, ob wir schon freitags rein könnten und Samstag gleich nochmal. Zu unserem Glück begibt sich das F1 ab Mai in die Sommerpause und kehrt daraus frühestens zum Altstadtfest zurück. Wir hatten also freies Tanzen und alles war kein Problem.

Die Stylistin leistete ganze Arbeit:

Anna und ich nutzen die Stylingzeit, um die Scheinwerfer zu stellen und die Location aus dem Sommerschlaf putzen…

Putzen

„Ich dreh kein Video in einer schmutzigen Location!“
Wenn etwas gut werden soll, was sich später mal 100.000 Menschen auf Youtube angucken, dann muss auch der Raum schön und sauber sein. Wenn man eine Location mitten in der Sommerpause weckt, dann war das große Putzkommando natürlich noch nicht da. Kurzerhand bewaffneten wir uns also mit Putzzeug und putzten zuerst die Spiegelfront. Dann wurde die Tanzfläche geschruppt, bis sie wieder richtig glänzte. Weiter ging es mit Tresen, Tischen und allen Flächen: Dabei immer fröhlich den neuen Song auf den Lippen, der bei uns rauf und runter dudelte:

Final fielen uns die Kühlschränke auf, die jetzt – in der Sommerpause – natürlich leer waren. Mit ein paar schnellen Handgriffen waren die wenigen Flaschen breit gezogen und alles wirkte „gut bestückt“.

Das Licht

Discolicht versus Kameratechnik! Eine echte Herausforderung.
Als ich Freitag in die Location kam, war DJ Tony K. für uns da, um uns die Lichtanlage vom F1 zu erklären, damit wir uns das selber einstellen konnten. Alle winkten ab! Diese technische Anlage zu verstehen, schien aussichtslos. Ich bewaffnete mich mit Stift und Zettel und schrieb (viel mehr „malte“) alles mit, was DJ Tony K. erklärte.

DJ Tony K. fragte nach 10 Minuten, ob ich alles verstanden hätte? Ich sagte: „Weiß ich nicht. Stell mir einfach mal ne Aufgabe!“ Und so stellte ich die Scheinwerfer an der Wand in unterschiedlichen Farben ein, regelte sie heller und dunkler. Die Scheinwerfer an der Decke ließ ich tanzen. Es klappte alles. DJ Tony K. verabschiedete sich und jetzt mussten wir es wirklich ganz alleine hinbekommen. Wir einigten uns auf ein schönes rosa-rot-blau mit tanzenden Lichtpunkten fürs Video.

In eine Disko geht man wegen dem schönen Discolicht. Wiederrum wird es zur Herausforderung für die Kameratechnik in dem diffusen Geblinker irgendwas zu erfassen. Deswegen stellten wir zusätzliche Scheinwerfer auf, versteckten die Kabel, zauberten noch zusätzliche Lichterschläuche an Geländer und an Kanten. Die Sofas bekamen indirektes Licht von den Sitzflächen. Das F1 war danach nicht nur schick, sondern auch für unsere Kameras filmbar. Zeitaufwand: Geschlagene zwei Stunden!

Unsere Statisten

Security? Bar? DJ? Kuchen?
Irgendwann im Vorfeld war klar, ich werde wohl nicht nur das Licht halten. Und ab da begann ich mitzudenken. Wenn es eine Discoszene werden sollte, dann brauchten wir auch Security für den Einlass und die Garderobe. Da die Leute vom BUNKER schon wussten, dass ein Musikvideo in Görlitz gedreht werden soll, fragten wir gleich nochmal dort, ob jemand rum kommen will als Statist? Tatsächlich kamen drei Herren, die wir alle sehr gut von Partys und Dorffesten aus dem Umland kennen und machten, was sie immer machen: Kassieren, stempeln, Garderobe entgegen nehmen. Für uns eine riesen Erleichterung, drei Profis dazuhaben, die mit routinierten Handgriffen und viel Freude bei der Sache waren. Ein herzliches Danke an „SOS Dienstleistungen“.

Wir brauchten noch jemand am Tresen und jemand am DJ-Pult. Beides lies sich aus dem Freundeskreis besetzen und auch ein Kuchenblech zur Verpflegung unserer Statisten kam auf diese Weise zustande. Ein weiteres herzliches Danke dem liebevollen privaten Netzwerk, was uns so riesig unterstützt hat. Ganz besonders darin, e-n-d-l-i-c-h Jugendliche zu finden…

Unsere Darsteller
Der Song handelt von einem Paar, das eigentlich nur befreundet ist. Und dann kommt diese eine Nacht („One Night“) und dieser eine erste Kuss („One Kiss“), der die Freundschaft ziemlich durcheinander wirbelt. Bei dem man aber auch nichts bereut („Ich bereue nichts. Nicht mal eine Sekunde.“)

Wir waren also auf der Suche nach ein paar Jugendlichen, am liebsten eine Clique und ein Pärchen, zwischen dem sich die beschriebene Situation entwickeln kann wärend des Musikvideos. Ich fragte die Muttis im Freundeskreis, was ihre hübschen Kinder am Drehtag machen? Angelika und Anna fragten ebenfalls rum. Schnell hatten wir unsere Hauptdarsteller. Und eigentlich auch deren Freunde als Clique dazu. Aber dann kamen die Absagen! Fussball, Schulanfang, Roland Kaiser Konzert, kalte Füße. Wir fragten weiter, gewannen noch einen Jugendlichen mit seiner Clique. Und das selbe geschah: Wieder Absagen! Wir waren kurz davor, das Drehbuch zu ändern. Ich glaub, dass war der Punkt, wo wir die meisten Nerven im Vorfeld gelassen haben.

Zum Glück fanden sich rechtzeitig nochmal andere Jugendliche aus dem Bekanntenkreis. Und so hatten wir am Ende ganz zauberhafte junge Menschen da, die wirklich sehr lieb waren und toll mitgemacht haben. Es werden mir alle Beteiligten Recht geben: Das war eine Erfahrung, die man erlebt haben muss. Der Spaß am Set, die lustigen Situationen, die gute Stimmung insgesamt, lässt sich nicht beschreiben. Aber man kann es in den Bildern fühlen:

Der Dreh (Donnerstag, 11.9.)

Wahnsinn. Alles bisher Geschilderte geschah im Vorfeld und konzentrierte sich einzig auf den einen Moment, wo gedreht wurde. Mit Kamera einerseits und Handys andererseits fingen wir die Momente ein. Jede Szene 5-6-7 Mal, um reichlich Material zu haben für den Schnitt später.

Wenn mir heute einer erzählt, ein Video im Internet sei „zufällig“ und „im vorbeigehen“ entstanden, dann hab ich seit unserem Musikvideodreh eine ganz neue Medienkompetenz. Ein Video, was mehr als eine Kamera-Perspektive hat, ist nicht von einer Einzelperson zufällig gedreht. Wenn es mit Musik unterlegt ist und die Bilder wechseln, dann ist das Rohmaterial später noch durch den Schnitt gegangen. Beides sind Dinge, wofür es – gelinde gesagt – ein bisschen Ahnung braucht.

Es ist mehr als bedauerlich, dass in Görlitz der SEAK eingestellt wurde. Hier konnten junge Menschen genau diese Medienkompetenz erlernen, indem sie selber Radiobeiträge, Musikvideos und Filmbeiträge lernten aufzunehmen und zu bearbeiten. Das Ergebnis waren junge Menschen, denen man heute kein A mehr für ein O vormachen kann. Medienkompetenz ist so elementar in unserer digitalisierten Welt.

Hier unsere Kamera-Frau Anna bei der Arbeit – eingefangen von der zweiten und dritten Handykamera. Anna hat auch für den Zusammenschnitt des Videomaterials gesorgt und die Making-of-Videos erstellt.

Das Cover

Das Cover zum Song war schon am nächsten Tag da. Anna hatte eine Nachtschicht eingelegt. Es ging nochmal an meiner schlauen Brille vorbei für Korrekturen und war eigentlich fest. Bis sich eine Unsicherheit einschlich und ein zweiter Vorschlag rund ging. Mit glühenden Worten der Wertschätzung und Liebe gab ich alles, um den ersten Entwurft zu retten vor dem digitalen Papierkorb. Offenbar hatte das viele Süßholz, was ich geraspelt habe, ausgereicht. Ein wunderbares Bild, wie ich finde, im schönen rosa-rot-blau unserer eingestellten Scheinwerfer im F1.

Probegucken

Ein letzter Schritt war das „Probegucken“ unter Freunden. Wieder kam die schlaue Brille auf die Nase und wir begaben uns auf die gemeinsame Suche nach Filmfehlern und Unstimmigkeiten. In einer Szene waren wir gegenseitig mit der Kamera zu sehen. Einmal war die Tonspur nicht synchron mit den Mundbewegungen aus dem Video. Zwar nur um Millisekunden, aber es war uns wichtig. Zwei, drei Szenen haben wir nochmal rausgeworfen für die echt magischen Momente, wo sich mit Gesten, Blicken und Berührungen die Romanze zwischen unseren Hauptdarstellern entwickelt.

Zum „Probegucken“ stand ich mit einem Heliumballon vor der Tür von Frau Martin. Eine kleine Rakete, welche die nächsten 2-3 Monate „durch die Decke“ will 😉

The Video!!!

Das Endergebnis kann sich glaube ganz und gar sehen lassen:
Videopremiere ist Freitag, 12.9., 18 Uhr auf Youtube:

Bei Spotify hören geht hier.

Eine Tri(o)logie

Seit Angelikas Podcast bei Radio Paloma wissen wir alle, dass es das Wort „Triologie“ gar nicht gibt 😉 Tatsächlich ist das Musikvideo zu „One Night“ erst der Anfang. Es werden zwei weitere Songs folgen, in denen die Liebesgeschichte weiter geht. Die Fans können sich jetzt schon darauf freuen…

Eure schönen Kommentare

„Total süß geworden 👍“
„Niiiiiice!! So cool… echt klasse! Dieses Mal habe ich mal Schlager gefeiert 😂 👍🏻 richtig gut!“
„Mensch, das Video ist echt gut, da kribbelts ja beim Zusehen, sehr gut gelungen.
Hübscher Typ auch der sich da am Ende knutscht.“
„Klasse 👏🏻☺️“
„Klasse! 👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻🥳“
„Sehr schön danke 😘“
„Sehr cool geworden!😎✌🏻“
„🤩 super von Dir geschrieben und starke Leistung, was Ihr da auf die Beine gestellt habt. Ich habe wirklich gedacht Ihr habt eine Profifirma zum Dreh geholt. LG und ein schönes Wochenende 🙋‍♂️“
„Suuuper, hab ganz lieben Dank. Wir haben viel Freude beim Gucken gehabt. Dankeschön, du Herz🫂👩‍❤️‍👩🫶🙏😻😻 Wahnsinn, das war echt toll und was da alles dazu gehört. Alle Achtung. Danke fürs Teilhabenlassen 🫶🙏👩‍❤️‍👩🫂🥰🥰🥰“
„Cool, klingt wirklich gut. Kann man super tanzen.😃💃🏻 Ihr hattet echt Spaß !“
„Das Video ist – mit dem Hintergrundwissen aus der Insider-Geschichte – schon ziemlich beeindruckend. Also die Geschichte und das Video sind beeindruckend. Ich hatte bisher keine Ahnung davon, was wirklich hinter den Kulissen alles passiert.“
„Voll süß 🥰 ist echt mega🥰“
„Sehr gut geworden, danke“
„Es ist schön geworden“

„Was soll ich sagen? Ich bin tief beeindruckt von eurem Flow und das ihr gemeinsam dieses Video erschaffen habt❣️👏🏻👏🏻👏🏻“
„Das ist ja super spannend und echt klasse geworden ✨🎉💫 Da bist Du ja jetzt ein echter Profi. Bin gespannt, was noch folgen wird 😊. Danke Dir für’s Teilen 😘🙏😘.“
„Sehr cool geworden.“


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