
Viel zu oft habe ich in den letzten Jahren das Fällen alter Bäume dokumentiert oder das Sterben alter Bäume durch Windbruch und Trockenheit. Zeit, die verbliebenen Giganten der Region zu zeigen. Wirklich gute „Gespräche“ führt man manchmal eben nur mit jemand, der schon 450 Jahre alt ist… 🙂
Die Kästner-Eiche in Girbigsdorf
Das Naturdenkmal Kästnereiche soll etwa 350 Jahre alt sein (von ca 1670) und steht oberhalb eines Flusstales („Girbigsdorfer Wasser“). Das Flusstal war einst als Parkgelände umgestaltet. Im Unterholz entdeckte ich weitere mächtige Eichen, die auf ihre Weise bereits beeindruckend sind. Mein 29 Zoll Fahrrad wurde zum Spielzeug an der mächtigen Kästnereiche und ich ganz ehrfürchtig. Sie bereitet leider mit ihrem Gesundheitszustand Kopfzerbrechen.

Storcheiche und Stileiche in Ebersbach/Schöpstal
Die dickste und älteste Eiche in der Region war die Storcheiche am Schloss Ebersbach im Schöpstal. Sie wurde mit 900–1.000 Jahre angegeben, ist aber 2017 restlos verschwunden. Sie hatte es sogar ins Deutsche Baumregister geschafft.
Eine jüngere Schwester hat sich jedoch erhalten. Sie steht am Wassergraben von Schloss Ebersbach/Schöpstal und wird auf ca. 450 Jahre geschätzt und ist sehr beeindruckend. Einfach am Parkplatz direkt am Schloss auf die Wiese gehen und dann nach links halten.


Die 1.500 jährige Eibe
2022 hab ich sie erstmals besucht und seit dem immer wieder. Sie steht in Katholisch Hennersdorf (heute Polen) und galt 1920 bereits als 1.500 Jährig. Viel zu sehen gibt es nicht, da sie von einer Schutz- und Bewässerungsanlage umbaut ist. Dennoch ist der Aufenthalt in ihrer Gegenward beeindruckend. Dazu gibt es einen extra Beitrag hier.

Die Friedenseichen überall
1870-1871 wars, da ging der Deutsch-Französische Krieg zu Ende. Danach pflanzte man überall Eichen: „In der Hoffnung, der Frieden möge die Eichen überdauern.“ Der fromme Wunsch hielt nur 43 Jahre (bis zum ersten Weltkrieg 1914). Die Eichen jedoch sind in fast allen Dörfern (und eingemeindeten Stadtteilen) noch da. Und haben inzwischen ihre über 150 Jahre auf dem Buckel. Aus hierzu gibt es einen extra Beitrag hier.

Die 1.000 jährige Eiche in Rosenbach
Wer mal in der Gegend um Soland am Rotstein bzw Löbau ist, sollte den kleinen Abstecker einbauen. Landschaftlich nicht liebreizend gelegen neben einem Silo voller Autoreifen, steht die 1.000 Jährige Rosenbacherin. Eigentlich soll sie erst 450 Jahre alt sein. Parken kann man direkt daneben. Ich brauchte 6,5 Armspannen, um einmal rum zu kommen. Das sind ca. 10,66 Meter!


Die Hufeisenulme von Daubitz
Sie steht leider auf einem Privatgrundstück, so dass sie nur Anwohner und Postboten sehen können. Ihr Alter wird ebenfalls auf 450 Jahre geschätzt und da sie innen fast hohl ist, kann man förmlich in sie hinein. Liebevoll wird sie der „Vetteran von Daubitz“ genannt.


Weit weg: Die Ivenacker Eichen
Nicht unsere Region, aber ein schönes Ausflugszeil, wenn man mal in Mecklenburg Vorpommern ist. Die 1.000 Jährigen Eichen in Ivenack sind sehr sehr beeindruckend.

Weitere Giganten
📌In Krauschwitz steht eine Eiche, die soll ca. 350 Jahre sein.
📌Im Pücklerpark Bad Muskau steht eine Eiche, die soll 300 Jahre sein.
Mehr uralte Eichen sind es nicht in unserer Gegend, siehe.
Eher dokumentiere ich das Sterben der alten Bäume. 🙁
Filme über alte Bäume
Der Filmdienst „Filmfriend“, der an jede Bibliothek in Deutschland angegliedert ist und wo man mit seinem Bibliotheksausweis kostenlos gucken kann, hat eine Doku im Angebot: „Deutschlands älteste Bäume„. Die Doku gibt es in zwei Teilen. Leider nichts aus unserer Region dabei, aber doch sehr beeindruckend.

Und auch unsere Stadtbibliothek hat was da:

Da gibt es einen Film, der ganz ohne Worte auskommt, jedoch zeigt, wie belebt von unzähligen Arten eine einzelne Eiche ist. Wer kein Mitglied der Bibliothek ist, kann den Film hier kaufen bzw auf Prime gucken.
Hier unter dem Beitrag sind so bunte Symbole. Damit könnt ihr den Beitrag an Freunde teilen zu Facebook, Whatsapp, Instagram, Twitter, per eMail etc. Probierts mal aus!