
Anfang Juli 2025 ging es medial um das Geburtendefizit in Sachsen. Demnach soll die Bevölkerung Sachsens um 0,3 Prozent zurückgegangen sein. Genauer gesagt, 12.000 Sachsen wurden weniger geboren, wie gestorben sind. Für Görlitz ist das nicht anders!!! Im Grunde sogar schlimmer. Hier ein Blick auf die Zahlen…
Das „Geburtendefizit“
Es handelt sich dabei um eine errechnete Zahl!
Ich hab mal die Zahlen von 2014 – 2024 rausgesucht (wobei mir im Jahr 2024 eine Zahl fehlt). Und da sehen wir am Beispiel 2014: Es wurden 440 Babys geboren, aber es starben 751 Menschen. Es fehlen also 311 Babys, um die Bevökerung bei +/- Null zu halten. Das sogenannte „Geburtendefizit“. Das ist meine Zahl in der Grafik.

Trend verschlimmert sich seit 2014
Ab 2014 wurde dieser Trend immer schlimmer. Corona hin oder her, der Trend ist älter. Es sterben zu viele und es kommen zu wenige nach. In Summe in den abgegildeten 11 Jahren ist Görlitz um 5.193 Menschen ausgestorben (plus die Zahl, die mir fehlt). Puffern tun wir die Misere ausschließlich durch Zuzug. Das hält „scheinbar“ die Einwohnerzahl stabil. Es ist aber eine große Augenwischerei. Zuzügler im Rentenalter verzögern das Aussterben lediglich um ihre verbleibende Lebenszeit.
Anreize zur Familiengründung
Wenn 1 und 1 sich zusammen tun und nicht 2 Kinder zeugen, stirbt eine Stadt langfristig aus. Ein Klima, in dem sich junge Menschen gern verlieben, niederlassen bzw in Görlitz bleiben, Familie gründen und Bock auf zwei und mehr Kinder haben, wurde seit 1989 nie mehr erreicht. Und so stirbt der Ur-Görlitzer eben aus, kontinuierlich. Ein trauriger Fakt.
Quelle der Zahlen: https://www.goerlitz.de/Statistische_Zahlen.html
(Ein Beitrag vom 4. Juli 2025, 12.510 Aufrufe, 112 Reaktionen)
Eure konstruktiven Kommentare
„Sehr bedenklich. Aber die Ursachen sind ja bekannt. Ich würde gern wieder nach Görlitz ziehen. Aber die Geburtenquote würde ich gewiß nicht mehr nach oben bringen!“
„Ja und das hat viele Ursachen. Behalten wir uns deshalb, weltweit, unseren Dialekt: Hinzus, zurückzus, anderser, nu, sagamal usw. usf. Da hattest Du vor Jahren ein schönes Spezial Hier in Niedersachsen wird es teilweise gelebt und vor allem übernommen
Also sterben wir nicht aus, sondern leben anderser weiter
„‚
„Wenn man bloß, ein Apel und ein Ei verdienen kann,warum soll man dann Nachwuchs zeugen?“
„Bei dieser Politik und Kriegsgeilheit der Elite sowie Familienunfreundlichkeit bis ins Unermessliche, braucht man sich nicht zu wundern! Es ist von Regierungsseite her nicht gewollt, dass sich das deutsche Volk fortpflanzt! Es soll aussterben und die Wirtschaft und der gleichen werden ja gerade systematisch mit Volldampf gegen die Wand gefahren! Aber es stört ja niemanden, der noch ganz fest im Sattel sitzt und seine Kohle jeden Monat pünktlich auf seinem Konto hat! Es wäre so einfach eine familienfreundliche Politik einzuschlagen, die Steuergelder statt in Rüstung und der ganzen Welt zu verschleudern, wieder in die heimische Infrastruktur zu stecken, auch gegen den demografischen Wandel gegenzusteuern und größere Projekte starten als zu argumentieren, es lohne sich nicht! Der Westen konnte nach dem Krieg wachsen, weil die Infrastruktur dafür geschaffen wurde, obwohl sie eben noch gar nicht gebraucht wurde! Die Bildung muss wieder bilden statt verblöden, und die soziale Kinderbetreuung wie zu DDR-Zeiten kostenlos gemacht werden! Ebenso muss Strom, Gas und Kraftstoff wieder bezahlbar werden! Die Korruption in den Behörden und der Regierungen muss zerschlagen werden, es müssen dafür die Strafen enorm erhöht und die Verantwortlichen persönlich haftbar gemacht werden! Es wäre so einfach, aber die Schafe schlafen noch und wählen immer wieder denselben Mist!“
„Wenn man in Deutschland einen höheren Anspruch als ein Bürgergeldleben hat, dann wird es als Normalverdiener schwierig mit mehreren Kindern….“
„In jedem Land ist die Politik verantwortlich die Leitplanken so zu setzen dass es jungen Menschen leicht fällt sich für Kinder zu entscheiden. Bei uns ist das schon lange komplett aus dem Ruder gelaufen und das Ergebnis sieht man Lkr Görlitz ganz besonders aber nicht nur dort. Eltern zu sein bzw. zu werden ist heutzutage eine extrem kostspielige Angelegenheit geworden und wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht passen fällt die Entscheidung pro oder gegen eigenen Nachwuchs eindeutig aus. Und ja,die Ruheständler die nach Görlitz ziehen bringen dem Konsumbereich zwar etwas aber für die Geburtenrate tun sie logischerweise gar nichts. Es wird nicht leichter für die so schöne Region die aber einen extremen wirtschaftlichen Aderlass nach der Wende zu ertragen hatte der im Prinzip den Grundstein für den heutigen Zustand gelegt hat. Damit steht Görlitz nicht alleine da aber das ist nur ein schwacher oder besser gar kein Trost. Es ist ein trauriger Fakt.“
„alles hängt mit allem zusammen. ging es der bevölkerung in der näheren vergangenheit gut, waren die rahmenbedingungen günstig, das leben bezahlbar, die arbeit erfüllend und das finanzielle polster gut, wurden auch viele kinder geboren.“
„Ich hab auch keinen Bock in dieses Land ein oder zwei Kinder zu setzen. Seit Jahrzehnten kennt man das und es hat nie für familienfreundliche Politik gereicht. Hauptsache wir verballern das Geld im Ausland. Ich kann es echt nicht mehr hören.
Lehrermangel
Ärztemangel
Kinderbetreuermangel
Pisa-Defizite
Kosten für Betreuung und Essen
Marode Schulgebäude (da hat man in Gr noch Glück)
Seit 30 Jahren höre ich die gleiche Scheiße jedes Jahr.“
„Man überlegt sich halt dreimal ob man wirklich Kinder in diese Welt setzen möchte… und da mein ich nicht nur das Finanzielle, sondern auch die Politik und Gesellschaft. Was hinterlassen wir unseren Kindern denn…“
„Das Geburtendefizit in Görlitz ist nicht hausgemacht. Im Gegenteil Görlitz bietet jungen Familien bessere Voraussetzungen zur Familiengründung an, als die meisten westdeutschen Städte.
Das Hauptproblem in Görlitz bestand in einer für Investoren unfreundlichen, wenn nicht sogar unfähigen, Verwaltung, die viele investionswillige Unternehmer abschreckte und bestehende Firmen oft zu wenig unterstützte, so dass wir hier die seit der Wende bestehenden Arbeitsplatz Defizite haben.
Und dieser Mangel an attraktiven Arbeitsplätzen in der Wirtschaft und die fehlenden beruflichen Perspektiven führten und führen weiterhin zum Wegzug der besten jungen Absolventen aus der Stadt in Gegenden, die der Jugend bessere Chancen bieten.
Der verrückte Gedanke aus Görlitz eine Pensionopolis zu machen führt zu einer Vergreisung des gesamten öffentlichen Lebens, was die Attraktivität der Stadt für die Jugend kaum erhöht.
Die Ansiedlung von jungen Familien aus anderen Kulturkreisen verbessert zwar etwas die Statistik, bringt dafür aber viele neue Probleme mit sich, wie wir sie aus den westdeutschen Ballungszentren kennen.
Ich sehe die einzige Lösung für eine erfolgreiche Görlitzer Zukunft in einer, zwar weltweit einmaligen grenzüberschreitenden, Vereinigung der beiden Teilstädte Görlitz und Zgorzelec wieder zu einer Stadt mit einer Verwaltung und Infrastruktur in einer eigenen Sonder Wirtschaftszone.“
„Also ich hab mein „Soll“ mit 3 erreicht.“
> „ich auch, 3 Kinder gross gezogen und alle 3 super geraten, inzwischen 5 Enkel.“
„Einer der vielen Gründe ist auch, dass man sich Kinder heutzutage auch leisten können muss. So traurig das auch ist.“
> „ohjaa Kinder zählen mittlerweile als Luxus noch erschwerend kommt dazu das der Familien zusammenhalt systematisch zerstört wird und wurde!“
„Wir sind daran nicht Schuld, haben fünfmal für Nachwuchs gesorgt und drei davon sind auch in Görlitz geblieben“
„Größtes Problem für uns dürfte aber eher der massive Wegzug der Görlitzer Jugend ab der Wende sein. Aus meiner damaligen Abschlussklasse sind fast alle weg gezogen. Und das geht Jahr für Jahr so weiter.“
> „“das“ ist in der Grafik noch gar nicht mit drin, ganz recht. Sie zeigt nur den winzigen Aspekt, das mehr Menschen sterben, wie geboren werden.“
> „richtig. Es fehlt eine Generation und damit deren Kinder. Das erklärt diese Statistik. Geblieben waren die „Alten“. Andererseits fehlen Ärzte oder Lehrer für noch mehr Bevölkerung.“
„Die Frage ist ja eher…WARUM keiner mehr Kinder haben möchte.Es geht nicht darum,dass man es als Eltern nicht schaffen kann…Aber die Stadt legt einem ja regelrecht Steine in den Weg. Man überlege sich nur,was es Eltern kostet,seinem Kind eine ordentliche Betreuung in der Krippe zu geben.Somit sind wir hier (abgerundet) bei fast 260 Euro.Und dazu kommt noch das Essen(+50 Euro).Es wird NICHTS dafür getan,Eltern, die berufstätig sind, in irgendeiner Form zu entlasten.Vielleicht sollte einem die Stadt selber mal entgegenkommen und kinder(betreuungs)freundlicher werden.“
> „das kann ich so nicht bestätigen. Wir wohnten beim ersten Kind in Baden-Württemberg und haben für einen Ganztagsskrippenplatz inklusive Essen über 600€ bezahlt. Da ist das hier ja fast „günstig“. Und jetzt bitte nicht damit kommen, dass man „drüben“ besser verdient. Das mag sein, aber nicht in diesem prozentualen Verhältnis. Und doch, das Land und die Stadt unterstützen eben schon Familien mit mehreren Kindern. So gibt es ab dem dritten Kind zum Beispiel einkommensunabhängig (!) Landeswerziehungsgeld, eine Staffelung der Betreuungsbeiträge (schon ab dem 2.Kind) und einen Familienpass für vergünstigte Eintritte. Als Ergänzung: aktuell gibt es wohl massig freie Krippenplätze, während man in den alten Bundesländern einen Platz gerichtlich einklagen muss….“
> „diese sogenannten Vergünstigungen gibt es aber nicht für Eltern die ihr Lohn und Brot selbst verdienen….“
> „doch Landeserziehungsgeld ab dem dritten Kind und für jedes weitere ist einkommensunabhängig. Die Staffelung bei den Kitabeiträgen in Görlitz ab dem 2. Kind ebenso. Und den Familienpass kann jeder beantragen, der drei kindergeldberechtigte Kinder hat, Alleinerziehende ab 2 kindergeldberechtigten Kindern und bei Schwerbehinderten Kindern reicht schon eins aus.“
„Das ist schlimm und erschreckend zugleich…..aber sehen wir uns doch mal die Alternativen an…..was macht denn Görlitz noch für Familien attraktiv? …. etwa die Firmen die schließen müssen wegen zu hoher Steuerbelastung?…….eine Kriegsfirma die in mitten einer Stadt eröffnet und die schöne Stadt zum Ziel Nummer 1 macht ?…..Kita oder Schulen die komplett überfüllt sind ( wo jeder 5 nur deutsche spricht ) …. ein achso fantastischer Bertzdorfer See der mit mehr ausländischen Bürgern füllt als anderen ( NEIN ICH BIN KEIN NAZIE )…. eine alte ( längst ausgediente Straßenbahn) , die ja irgendwann mal gegen etwas modernen ausgetauscht werden soll ( wenn die Firma nicht pleite geht ) ….. die Stadt, unsere Stadt, wird immer un attraktiv für Familien…..es ist und bleibt eine RENTERSTADT !!!“
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