
Anfang Oktober gab es einen Diskoabend in der Oberlausitz, bei dem zwei Männer mehrere polnische Frauen gefügig machen wollten mit chemischen Substanzen in deren Getränke. Hier der Bericht mit der Absicht, für dieses brisante Thema zu sensibilisieren. Es passiert inzwischen auch bei uns!
Zur Gesamtsituation an diesem Abend
Es war der Donnerstag Abend vor dem „Tag der Einheit“. Wir waren zu viert in einer Großraumdisko. Diese war nur locker gefüllt, denn die meisten waren an diesem Abend bei Matthias Reim in Kemnitz mit „K“. Wir nutzten den Begrüßungssekt, um in Stimmung zu kommen, die erst einmal noch nicht da war. Wir tranken danach weiter, bis der Pegel für eine flotte Sohle reichte und beschlossen, selbst für unsere Stimmung zu sorgen.

Außer uns war noch eine Clique von 6 polnischen Frauen da. Dazu eine Clique Fußballmädels. Der Rest im Raum waren Paare und kleinere Freundeskreise im Alter von Mitte 30 bis Ende 50. Ca. 100 Menschen, wenn überhaupt. Die polnischen Frauen tanzten extrovertiert und aufreizend in ihren Röcken und Wollpullis. Alles in allem war es nett, wenn auch nicht berauschend. Aber wir hatten einen kleinen Spaß.
Da die DJ´s immer wieder wechselten und mich mit Funky-Sound und Bummbumm wenig abholten, beschloss ich schon halb 1, dass der Abend wohl nicht mehr besser wird. Weder füllte sich weiter der Raum, noch waren musikalische Highlights zu erwarten. Und so ging ich – mit dem untrüglichen Gespür, wann es Zeit ist zu gehen – einfach nach Hause. Schlafen ist immer schön und bis hier hin war es ja nett.
Es brauchte dann bis zu meiner Urlaubsreise und unserer 6 stündigen Fahrt, um das Ende der Geschichte dieses Abends von meiner Freundin zu erfahren.
Zum Tathergang
Es kamen keine weiteren Gäste mehr, bis auf zwei Männer, die erkennbar nicht aus unserem Kulturkreis entstammten. Die polnischen Frauen hatten weiter die Tanzfläche gerockt, bis eine von jetzt auf gleich plötzlich hackedicht wirkte.

Zuvor war sie mit einem der Nicht-Deutschen an der Bar gewesen. Nun, in ihrem desolaten Zustand, begann einer der zwei Männer sie zu bedrängen. Obwohl sie versuchte, ihn abzuwehren (mit den ihr verbleibenden Kräften), küsste er sie sichtlich ungefragt und nicht erwidert.
Bei der Erzählung schwoll mir bereits der Kamm auf der Urlaubsfahrt und ich fragte meine Freundin, wieso denn niemand zur Security gegangen sei?
„Ja! Doch, sind sie!“
Zunächst haben sie jedoch die polnischen Freundinnen des Opfers angesprochen und die Beobachtungen mitgeteilt. Verbunden mit der Bitte, auf ihre Freundin aufzupassen. Die polnische Freundin des Opfers erzählte, dass sie beobachtet hatte, wie in ihr eigenes Getränk ebenfalls eine Substanz geschüttet wurde. Sie hatte ihr Glas am Tisch stehen gelassen, um tanzen zu gehen. Als sie anschließend kund tat, sich ein neues Getränk holen zu wollen, bluffte sie der Nicht-Deutsche Mann an, dass es doch Geld gekostet hätte und Verschwendung wäre, es jetzt nicht zu trinken.

Diese Informationen in Summe reichten meiner Freundin und sie ging gemeinsam mit der polnischen Freundin des Opfers zur Security und beide schilderte nochmals alle ihre Beobachtungen.
Die Security schnappte sich die zwei Herren und kontrollierte die Taschen auf Substanzen. Nichts! Sichtlich sauer betraten danach die Herren erneut die Disko und beschwerten sich bei ihrem potenziellen Opfer, dass sie sich filzen lassen mussten. Und dann reichte der eine dem anderen ein Cliptütchen, was offenbar bei der Kontrolle durch die Security übersehen wurde.
Meine Mädels hatten inzwischen Freundschaft mit den Männern an der Technik geschlossen und ihnen ihre Beobachtungen mitgeteilt. Die Technik-Herren boten sich nun an, auf die Getränke aufzupassen, als die nächste Raucherpause anstand. Aber das ungute Gefühl blieb und so rührten meine Mädels ihre eigenen Getränke nicht mehr an, als sie wieder rein kamen und gingen selbst bereits gegen halb 2 nach Hause.

Was lernen wir daraus?
Disko wie früher gibt es nicht mehr! Wenn wir früher unbeschwert weg gehen konnten, aufreizend tanzen, ausgelassen sein, uns Getränke ausgeben lassen konnten, dann sind diese Zeiten vorbei.
Dieser Text ist ein ganz klarer Aufruf, achtsam zu sein. Diese Dinge passieren nicht nur im Fernsehen oder in den Zeitungen. Sie sind in unserer Region angekommen.
Handlungsempfehlung
Frauen: Passt in Clique aufeinander auf! Bemerkt, wenn eine Freundin von jetzt auf gleich wie benebelt und verändert wirkt. Und vor allem versteht, wie die Täter vorgehen. Lasst niemals Eure Getränke aus den Augen und verzichtet darauf, Euch von Fremden etwas ausgeben zu lassen.
Männer: Seit präsent und erkennbar an der Seite eurer Frauen, Partnerinnen und Mädelsrunde.
Securitys: Nehmt diese Vorgänge mehr wie ernst!
Locationbetreiber: Es ist euer Untergang, wenn das zur Regel wird und reihenweise alle Frauen wegbleiben, weil sie sich nicht mehr sicher fühlen. Also habt Konzepte gegen Typen, die sich Frauen mit chemischen Substanzen gefügig machen wollen. Und setzt konsequent Hausverbote durch und zwar gegen alle aus diesen Männercliquen. Ihr habt das Hausrecht. Verständigt auch andere Locations, wen ihr auf der Blackliste habt. Kein Zentimeter für Vergewaltiger! Wir reden hier von nichts anderem: Frauen sollen ohne ihre Einwilligung körperlich/sexuell missbraucht werden. Das beginnt beim ungefragt küssen! Und das endet in einer Katastrophe für Frauen in einer solchen Nacht.
Barpersonal: Wann immer ihr etwas beobachtet, macht sofort eine Meldung.
Opfer: Schämt Euch nicht. Sprecht es sofort euren Begleitern gegenüber an, dass was mit Euch nicht stimmt. Ebenfalls, dass Euch jemand bedrängt und ihr das nicht wollt. Wendet Euch an irgendwen (Freunde, Security, Barpersonal) und lasst Euch da raus helfen. Der Morgen danach wird ansonsten grausam…
Geht sobald es geht unbedingt zur Polizei und zeigt die Typen an, die euch K.O.-Tropfen in den Drink gemischt haben. Überwachungskameras der Diskos und Zeugenbefragung eurer Freunde und bei der Security helfen, die Täter zu schnappen.
Danach
Und wenn es doch zum Äußersten gekommen ist:
Wendet Euch zwingend an die Polizei!
Und an Vereine, die sich auf Opferhilfe spezialisiert haben:
– Trude e.V. gegen sexualisierte Gewalt und für sexuelle Selbstbestimmung.
– Weißer Ring, Opferberatung
– Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
– Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen: 0800 0116 016
Was sagt der Gesetzgeber?
„Wer bei der Begehung einer Raub- oder Sexualstraftat K.O.-Tropfen einsetzt, soll künftig mindestens zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt werden. Das fordert der Bundesrat im „Entwurf eines Gesetzes zur strafrechtlichen Bekämpfung der Verabreichung sogenannter K.O.-Tropfen zur Begehung von Raub- und Sexualdelikten.“ – so lautete ein Gesetzesentwurf vom Juni 2025. (zur Quelle)
Das „Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen“ ist bereits ein anerkannter Tatbestand aus dem Themenbereich der „Gefährliche Körperverletzung“.
Wehret den Anfängen!
(Dieser Text enthält ausschließlich frei verfügbare Fotos von Pixabay, um das Ansehen der Großraumdisko in der Oberlausitz zu schützen.)
Kommentare dazu
„Sehr sehr guter aufrüttelnder und mahnender Beitrag! Vielen Dank! Umsonst tanzt die Jugend nicht mit Glas in der Hand anstatt mit Tanzpartner oder -in. 👍👍👍“
„Hab gerade deinen Beitrag von dem Discoabend gelesen!
Wie immer hast du die passenden Worte gefunden! 👍👍👍“
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