Das Brauchtum hinter der Silvester-Knallerei

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Wo kommt das eigentlich her, die Silvesterknallerei? Ein kleiner Blick in die Geschichte für alle, die Freude und Begrüßung des neuen Jahres mit Vandalismus verwechseln:

Silvester gibt es erst seit Einführung des gregorjanischen Kalenders, 1582. Vorher existierte ein solches konkretes Schaltdatum gar nicht. Es war einfach die Zeit, wo man in der Landwirtschaft und Produktion wenig tun konnte wegen der Dunkelheit und Kälte. Die Aktivitäten ruhten weitestgehend oder waren nach Innen verlagert. Zeit also, sich Geschichten zu erzählen und abzuwarten.

Mit dem heulenden Dezemberwind kamen laut der Legenden der alten Germanen böse Geister. Um sie zu verscheuchen, wurden Feuerräder angezündet und die Felder runtergerollt (Feuer-Werk) und mit Töpfen und Rasseln Krach gemacht. Böse Geister konnten den Tod und Krankheit in die Familie bringen, die Ernte schlecht ausfallen lassen oder Unglücke bringen. Das war die damalige Vorstellungswelt.

Gegen das Meiste davon sind wir heute versichert, haben medizinische Versorgung zur Hand und globale Handelströme, die Missernten ausgleichen können. Die verbliebenden bösen Geister von heute sind wir selbst.

Später, ab dem 10. Jhd, läuteten Silvester die Kirchglocken und Pauken und Trompeten wurden gespielt (die christlich modifizierte Form des “Krachs”). Noch später kamen das Abfeuern von Kanonen und Gewehren hinzu. Dies war aber nur Jägersleuten und Privilegierten gestattet.

Erst mit der Industrialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts und der Massenproduktion, wurde es für alle möglich, Feuerwerkskörper käuflich zu erwerben. 70% werden von Männern abgeschossen. Ca 120 Millionen Euro geben die Deutschen für die Knallerei aus. Dieser Industriezweig macht binnen 2 Tagen seinen Jahresumsatz. Seit Jahren gibt es Aufrufe, dieses Geld lieber wohltätig zu spenden.

Die meisten nutzen den 24 Uhr-Moment heute, um sich alles Gute fürs neue Jahr zu wünschen – also das Gegenteil von dem, was böse Geister bringen könnten. Soviel Tradition ist geblieben. Dies ist in seiner schönsten Form möglich mit herzlichen Umarmung, Küssen, gemeinsamer Freude und Glück. Sicher ist auch nichts gegen Bleigießen (orakeln), funkelnde Wunderkerzen und ein paar Raketen (Licht in der Dunkelheit als Zeichen der Hoffnung) einzuwenden.

Einige wenige bevorzugen Knalltrauma, Hörstürze, abgefetzte Finger und Vandalismus, leider.

Eure Kommentare

“Beschämend 😠 wohin wir uns bewegen! “
” Viel schlimmer das schon Tage vor Sylvester das Böllern anfängt “
” Traurig
” Traurig, die Deppen sind aber die ersten die sich über steigende Preise aufregen “
” Deshalb würde ich mich über das Böller Verbot in den Städten sehr freuen! Hoffe es kommt in den nächsten Jahren damit man Neujahr auch glücklich beginnen kann und sich nicht darüber ärgert das wieder etwas kaputt gemacht wurde. “
” Wirklich traurig das von Jahr zu Jahr immer mehr zu Sylvester verrammelt werden muss. Schlimm diese sinnlose Zerstörung. “

“Unsere Vorfahren die Heiden und Germanen hatten viele Bräuche und Rituale die später von der Kirche übernommen wurden. Es sind sehr spannende Geschichten, die man zB in Büchern über die Rauhnächte lesen kann. Da ich nicht kirchlich bin, kann ich so viele Feste feiern. So feier ich statt der Geburt Jesus die Wiedergeburt des Lichts. Ich habe einen julianischen Adventskalender. Diese Zeit war für unsere Vorfahren eine ganz besondere Zeit. Es wurde Rückschau gehalten. Und man bereite sich auf das neue Jahr vor. Es wurde viel orakelt. Das heutige Bleigießen.”
“”70% werden von Männern abgeschossen.” Krass.”
“Vielen Dank für die Erklärung, ich habe mich schon immer gefragt woher der Brauch kommt…..jetzt weiß ich es 😀😃


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