Görlitz wird Rüstungsstandort

Kanzler Olaf Scholz in Görlitz
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Ohne Einbezug der Bevölkerung wurde diese Entscheidung Anfang Feburar 2025 amtlich gemacht. Es ist grundsätzlich nie eine gute Idee, etwas einfach von oben durchzudrücken. Dann nämlich braucht man viel Secutity, Polizeischutz und muss sich abschotten. Alles passiert diese Woche. Hier ist die Zusammenfassung.

Per Hubschrauber nach Görlitz

Herr Noch-Kanzler Olaf Scholz kam mit dem Hubschrauber. Siehe Bericht gelber Kurier. Dann jedoch stieg er in seine Staatskarosse um. Diese war also leer von Berlin nach Görlitz gekommen, um den Kanzler genau 3,1 km bzw 6 Minuten weit zu fahren. Und das Ganze auch zurück. Falls jemand Lust hat, diese Steuergeldverschwendung zu berechnen, nur zu.

Plakat am Gewerbegebiet Hopfenfeld Görlitz

Der Ministerpräsident in Angriffslust

Außer sich zeigte sich der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer. Der MDR Sachsenspiegel fing den wütenden MP ein, der die Menschen vor dem Werkstor als „quackende“ bezeichnete, die es nichts angeht.

Die „Quakenden“

Ja wer quakte denn da vor dem Werkstor? Es gibt zwei Videos, die uns diese Quakis zeigen. Einmal sind es Menschen, die dem Aufruf des BSW gefolgt waren und alle mit Friedensschildern da standen.

Und wer „quakte“ noch so?
Ehemalige Waggonbaumitarbeiter, Görlitzer. Menschen, die für Frieden sind und nicht für Aufrüstung. Blöd, dass wir uns alle gegenseitig ein bisschen kennen in dieser Stadt und erkennen. Und welch ein Glück, dass der ehemalige Waggonbauer und Oberbürgermeister Siegfried Deinige nicht vor dem Werkstor dabei war. Er wäre jetzt der Ober-Quaki.

Es geht also die Görlitzer nichts an Herr Kretschmer?
So ne kleine Entschuldigung wäre schon schön!

Wir haben uns dafür entschieden?

Aber der MP in Rage hat ja noch mehr gesagt. Nämlich: „Es geht die Leute etwas an, die hier arbeiten. Es geht um ihre Arbeitsplätze, ihre Zukunft. Sie haben sich dafür entschieden, dass sie den Weg gehen.“ Aha. Soll das wahr sein?

Nochmal langsam. Von 700 Mitarbeitern jetzt unter Alstom, bleiben 350 unter KNDS und bauen Panzerteile. Das ist eine Streichung von 50% der Stellen. Dafür haben sich die Mitarbeiter entschieden? Interessante Behauptung.

Die übrigen 350 können sich aussuchen, ob sie:
A: Pendeln nach Bautzen in ein anderes Alstom Werk.
Da wäre ich sehr gespannt, wie viele begeistert jeden Tag 100 km schruppen auf einer völlig verstopften Autobahn, weil blöderweise ihre Immobilie immobil ist und sie drum herum ein Leben aufgebaut haben mit Freundeskreis, Vereinsleben, Ehrenamt, Sport etc, so das pendeln die einzige Option bliebe. Umzug nach Bautzen ist dann eher ausgeschlossen.

B: In einem anderen KNDS Werk arbeiten.
Die hätten wir in Hamburg, Remscheid, Kassel, Kölleda, München, Konstanz, Freisen und Mainz. Das ist auch alles eher schlecht, wenn man immobil ist und seine Heimat liebt. Zu den Standorten.

C: Für den „Rest“ gibts eine Abfindung.
Auch nicht so prickelnd. Damit schleppt man sich ein Jahr oder zwei, um letztlich doch in der Arbeitslosigkeit zu landen oder in einer Vorrente zu gehen mit Rentenpunkt-Abzügen.

D: 350 dürfen bleiben – aber müssen Waffen bauen.
Das ist so bisschen das Angebot sich zu entscheiden zwischen Pest und Cholera.

Faktisch haben Medien und Politvertreter diese Woche alle geklatscht, als unser Waggonbau offiziell abgesetzt wurde und 350 Menschen arbeitslos wurden. Ich weiß, es ist unangenehm wenn ich die Geschichte mal so herum erzähle.

Und entschieden hat es gar kein Görlitzer! Ganz im Gegenteil: Monatelang gab es nur Gerüchte, bis mal jemand mit der Sprache rausrückte. Entschieden haben das Alstom und KNDS miteinander. Hier der Werdegang.

Wem hat er es denn überhaupt gesagt?

„Sie haben sich dafür entschieden, dass sie den Weg gehen.“ Ja wer denn? Die FÜNFZEHN Waggonbaumitarbeiter von 700, die überhaupt nur dabei sein durften bei der Bekanntgabe? Der Rest durfte bis 11 Uhr die Halle gar nicht betreten.

Alle anderen geladenen und zugelassenen Gäste waren Stadträte, Schlipsträger, Medienvertreter – aber gar nicht die, die jetzt Panzer zusammenschrauben sollen. Ach blöd schon wieder, dass wir uns in Görlitz alle um drei Ecken kennen und der Buschfunk 10x besser funktioniert, wie die Medien uns weiß machen wollen.

Wen also hat der MP rundgemacht als Quaker und wen der 15 gelobt?

Ein Anblick zum niemals dran gewöhnen

Zum Schluss noch ein Video, wie so ein Panzer also aus der Görlitzer Halle rollt. In Görlitz gefertigt, zumindest Bauteile davon. Und dann in die Welt entlassen – zum töten. „Frieden schaffen mit Waffen“ war schon immer eine klasse Idee. Das hat der Waggonbau zuletzt in den 1930er Jahren probiert. Wie elendig schief das ging, können wir uns heute auf Soldatenfriedhöfen auf der ganzen Welt ansehen.

Wieso haben wir denn keine Waffen mehr?

Es war unsere Rot-Gelb-Grüne Bundesregierung, die eifrig alle Deutschen Waffen (zu unserer Selbstverteiligung) ins Ausland verschenkt hat unter Zustimmung von CDU/CSU, siehe Abstimmungsergebnis im Bundestag.

Deswegen müssen wir jetzt:
A: aufrüsten müssen, um uns überhaupt wieder verteidigen zu können.
B: Weiter Waffen verschenken, damit andere Länder sich, ihre Bevölkerung und ihre Brüderländer abschlachten. Und wer will das auch weiterhin?
Das weiß dieser Tage der Wahl-O-Mat:

Und wer will es auf keinen Fall?

Kommentare in meinem Freundeskreis

Auf die Info, dass Görlitz Rüstungsstandort wird:
„Nicht deren Ernst?!“
„Ich dachte nicht, dass es mal soweit kommt“
„Uffa“
„😡 es ist zum kotzen!“
„Irre …..sieht nach nicht heiler Welt aus😫“
„Man wil es nicht wahrhaben ~oder?“
„Nicht gut.“
„Die haben ein Rad ab. 😓“
„Ist das traurig“
„Na du weißt doch mehr Waffen mehr Frieden“
„zur Tradition des Wagonbaus fehlen mir die Worte 😢“
„Ich kann es immer noch nicht glauben…“
„Wir machen uns zum Ziel.🙄
„🙈🙈🙈“
„Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen will“
„Ich finde das ganz schlimm“
„😭😡 Ist schon zum Schreien wenn man mit Kriegsmaschinen Werbung macht.“
„Wahnsinn 🫡😕“
„🤮“


DAS ist, was meine Görlitzer denken. Nicht das, was in der Zeitung steht und im Fernsehen und Radio kommt. Ich will das hier in aller Deutlichkeit hingeschrieben haben.


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