70. Karneval in Rietschen

Karneval Rietschen 2025
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Ein runder Geburtstag fiel auf den Karneval in Rietschen und so war klar, wie wir den Tag verbringen. Als Schaulustige am Straßenrand im Norden des Landkreises. So viel Mühe, so viel Aufwand, so viel Freude bei allen Beteiligten. Aber seht selbst…

Wahl des Prinzenpaares 2025

Wir kamen gerade rechtzeitig, als das diesjährige Prinzenpaar vorgestellt wurde. Und damit hatte ich direkt den Grundkurs für Karneval, ein mir völlig unbekanntes Themenfeld. In Görlitz gibt es höchstens Fasching, aber kein Prinzenpaar und kein Umzug durch die Stadt. Das ist eher etwas auf den umliegenden Dörfern und Gemeinden.

Die Funkengarde und ein DJ führten optisch und musikalisch auf diesen Höhepunkt hin. Der Platz war voller Leute, von denen ich sehr gehofft hab, sie alle später in ihren aufwändigen Kostümen vor die Kamera zu bekommen. Prinz und Prinzessin stammten natürlich aus den eigenen Reihen des Karnevalsclub. Vertreter aller umliegenden Karnevalsvereine übergaben den frisch gebackenen Repräsentanten der Saison Geschenke und Grußworte. Der Bürgermeister gab den Schlüssel ab und verkündete schon das erste Gesetz, welches das Prinzenpaar erlassen wird: „Kussfreiheit“. Und die umstehenden Zuschauer waren ab nun der Hofstaat.

Eine Transformation also, die spürbar ihre Energie verbreitete. Verkleidet hinter Masken und in anderen Rollen, in einer Phase jenseits der geltenden Gesetze, waren die Herzen offen, die Blicke direkter und die Cliquen sehr ausgelassen. Mich hat das ja stellenweise sehr an CSD erinnert. Da nun wieder hab ich 28 Jahre Erfahrungen 🙂

Der Umzug

Teil 1 – die Karneval-Clubs

Aller 5 Jahre gibt es diesen Karnevals Umzug, an dem sich die befreundeten Karnevalsclub der Region beteiligen. Geschmückte Fahrzeuge präsentieren die einzelnen Vereine und die Mitfahrenden winken, sind ausgelassen und verschenken Süßigkeiten, Pfannkuchen, Bier, Alkohol. Jeder ist so schön er/sie/es kann und feiert so doll es der steigende Alkoholpegel zulässt.

Und weil das ganze Dorf mitmacht, fuhren also auch Feuerwehr und Co zwischen den Karnevals-Clubs. Hier die Bilder:

Der Rietschener Karnevalsclub mit seinem Prinzenpaar vorne weg.

Fahrzeug zwei hat den Rathausschlüssel gemopst.

Und das ist der Elverrat, sprich die Vorstandsmitglieder eines Karnevalsvereins.

Gefolgt von ihrer Funkengarde. Man versteht langsam, mit wie viel Aufwand das alles betrieben wird. Kostüme, Choreografie, unzählige Trainingsstunden. Welchen Zusammenhalt das aber auch schafft. Ein dichtes Netz gewoben durch den Ort, basierend auf dem gleichen Hobby. Schön!

Alles noch die Rietschner.

Es folgen ehemalige Prinzessinnen der vergangenen Jahre, wenn ich es richtig verstanden habe. Die „Golden Girls“.

Und noch eine Generation älterer Vereins-Frauen.

Und damit begann die Präsentation des nächsten Karnevals-Club: Die Daubitzer!
Es soll ja lange eine „Konkurrenz“ der beiden Clubs gegeben haben. Inzwischen ist man sich aber freundschaftlich verbunden.

Sei mal ein Dort mit 563 Einwohnern und dann hab eine eigene Blaskapelle! Alles, was Görlitz mal hatte, lebt auf den Dörfern doppelt und dreifach weiter.

Die Daubitzer Funkengarde.

Der Elverrat von Daubitz.

Und da kommt schon der nächste Kanevalsverein. Nun verlässt mich allerdings meine Erinnerung, wer wer war, denn die „Wimpel“ hingen nicht immer passend in die Kamera. Es kommen noch Sagar, Pechern, Werda, Krauschwitz, Bad Muskau.

Erneut Funkenmariechen.

Da kommen die Sagarer.
Mancher Club war nur in kleiner Delegation da. Jeder einzelne Club hat jedoch den Umzug zu dem gemacht, was er in Summe war.

Es schiebt sich der Friedrichshainer Club ins Bild. Der FKK!

Alle in Tracht.

Und immer in der Abfolge: Elverrat, Prinz und Prinzessin, Funkenmariechen, Kapelle, närrisches Volk.

Sehr schön natürlich, wer seine rollende Musik dabei hatte. Dann konnten die hübschen Mietzen auch tanzen.

Es tanzen die Funkenmariechen.

Vielleicht schwabbt schon ein bisschen ausgelassene Stimmung durch die Bilder zu den Betrachtern.

Hier kommt Bad Muskau. Zunächst wieder das Prinzenpaar.

Bad Muskau mit Frauenquote unter den Elverrätinnen, ich bemerke wohlwollend! 😉

Und ein paar Geschöpfe, die ich wieder sehr an CSD erinnert haben.

Musizierende Marienchenkäfer hatten sie auch dabei. Schön!

Teil 2 – die bunten Wagen

Dann kamen weitere Vereine und Gruppen mit ihren Musik-Wagen.

Zwerge aus Werda.

Der Hoppelhase und ein Herr als Prinzessin. (Alles nicht weit weg von CSD!)

Die Rittmeisterin und ihre Pferde mit der tanzenden Möhre.

Und die Kleinen, die einfach nur ein Pony wollen.

Dann glaub die Ersten, die Bonbons geworfen haben. „Kunterbunte Kamelle“ eben.

Der Handballverein von Rietschen.
Das ist eben das Schöne: Es machen alle mit!

Und nun die ersten meiner persönlichen Lieblinge: Das OP-Team 🙂

Noch mehr Lieblinge: Die Schlüpfe.

Gefolgt vom Prinzenpaar aus Pechern.

Und ein paar Damen im Luftballon-Bad.

Dann ein lokaler Bäcker. Und *zack, hatte ich einen Pfannenkuchen in der Hand und ein klebriges Handy. Und ein paar der Pfannenkuchen waren auch mit Senf 😉

Hinten dran der Karnevals Club Niesky mit Funkenmariechen.

Und dann kam Landskron und verschenkte Bier. Nun hatte ich gar keine Hand mehr frei zum fotografieren 🙂

Zwischendrin mal was ruhiges, eine schöne Kutsche mit … Bauarbeitern?

Und dann ein paar Oldi und Tuningfans. Mitmachen kann wirklich jeder!!! Nur anmelden vorher, Startnummer geben lassen, einreihen und ab gehts!

Und nun die Truppe aus Daubitz mit ihrem Musik-Truck. Vorneweg Security und dann alle Stars von Schlager bis Pop, die selbstverständlich ihre großen Hits zum Besten gegeben haben. Ihr ahnt, wo ich den Rest des Umzugs war…

Und weil man Stimmung nur mit Videos transportieren kann, hab ich paar Mal mitgefilmt.
Enjoy Cora:

Die Village People:

Marianne Rosenberg:

Mehr CSD am Stück geht nicht 😀
Wenn dieser Truck in dieser Besetzung und mit dieser Musik dieses Jahr bei den CSDs in Bautzen, Zittau, Görlitz, Cottbus und Dresden mitfährt, kommen wir so langsam in die Sphären, wo Göteborg/Schweden schon lange ist. Da nämlich feiert einfach die ganze Stadt plus Region GEMEINSAM ihren CSD. Homo – Hetero – Trans, Alt – Jung, Behindert oder nicht, links – rechts, Katholiken – Juden – sonstewie, Gewerbliche – Kommunale – Blaulichtfamilie… Es machen einfach alle mit. 20.000 Leute von überall her. Mit Fahrzeugen oder Laufgruppen. Und die halbe Stadt steht fröhlich am Straßenrand. Die nordischen Länder waren schon immer Europa voraus…

Hier sechs Fotos aus Göteborg 2024 von den Teilnehmern: Spielmannszug im Funkenmariechen-Kostüm, kostümierte Laufgruppen, eines der größten Bauunternehmen des Landes, Feuerwehr, Polizei und die städtische Müllabfuhr – ihr versteht das ähnliche Prinzip:

Dort gehört ein CSD hin, in die Mitte einer Stadtgesellschaft. Das gefällt mir erheblich besser, als diese instrumentalisierte, eigens rangekarrte Rechts-Links-Frontlinie in normalen friedlichen Städten, die wir seit 2 Jahren an der Backe haben. (Siehe Bericht)
Liebe Daubitzer: Herzliche Einladung! Ihr seid mega.

Zurück nach Rietschen:
Hier noch ein paar Starportrais von Cora, Milli Vanilli, den Village Peoplen, Heino, Marianne Rosenberg. Es waren auch die Fantastischen Vier an Bord, Michael Jackson, ABBA glaub auch. Ach schön.

Und dann waren da ja noch die „Kamelle“. Viele Lutscher, Bonbons und Snacktüten flogen von den Wagen. Sehr zur Freude von Kleinen und Großen.

An jeder Straßenecke gab es eine Verpflegungsstation mit Schnaps, Glühwein, Tee und dazu Kuchen, Schnittchen, Keksen. Wer irgendwie hungrig, durstig oder nüchtern von dem Umzug heim gegangen ist, war nicht dabei 😀 Danke den lieben Anwohnern dafür! Es war nämlich alles kostenlos.

Das alles wäre natürlich nichts ohne die ganzen Zuschauer, die teils selbst in ganz zauberhaften Kostümen am Straßenrand standen.

Und das mit der Safety hat auch geklappt. Er hier hatte aber gar nichts zu tun in Rietschen.

Danke für dieses schöne Fest. Bis 2030 in Rietschen zum nächsten Umzug!

Nächster Umzug in der Region

01. März 2025, Bad Muskau. Aufstellung 13 Uhr, Beginn 14 Uhr, von der Schmiede bis zum Marktplatz. Siehe hier.
15. März 2025, Schönau Berzdorf, 14 Uhr zum 50. Jubiläeum. Siehe hier.


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